D Sub 25 Glossar

Sub-D-Konnektoren (D-Sub-Steckverbinder) werden insbesondere in der Audiotechnik sowie in anderen professionellen Bereichen häufig eingesetzt. Dabei existieren verschiedene Standards, die sich in ihren technischen Spezifikationen voneinander unterscheiden. Eine unsachgemäße Anwendung dieser Standards kann Fehlfunktionen verursachen oder im schlimmsten Fall das Gerät bzw. die Gerätebuchse beschädigen. Welche Variante für deine Anwendung die richtige ist, hängt in der Regel von den Spezifikationen des verwendeten Audiogeräts ab (siehe Handbuch oder Datenblatt).


1. M2.6 vs. UNC 4-40 Gewinde bei DB25-Konnektoren

Eine wichtige Unterscheidung bei D-Sub-Buchsen und -Steckern betrifft die Verschraubung des Steckverbinders. In der Praxis trifft man insbesondere auf zwei gängige Schraubgewinde:

1.1 M2.6 (metrisches Gewinde)

  • M2.6 bezieht sich auf ein metrisches Gewinde mit einem Durchmesser von 2,6 mm.
  • Häufig im europäischen Markt oder bei Geräten zu finden, die primär für Europa produziert wurden.

1.2 UNC 4-40 (Zollgewinde)

  • UNC (Unified Coarse Thread) 4-40 bezieht sich auf ein Zollgewinde mit 40 Gängen pro Zoll (TPI).
  • Häufig bei US-amerikanischen Geräten oder Modellen, die sich an US-Standards orientieren (z. B. viele Produkte aus Asien).

Wichtiger Hinweis

  • Werden versehentlich Schrauben mit dem falschen Gewinde verwendet, kann das Gegenstück im Gerät oder Stecker irreparabel beschädigt werden.
  • In der Dokumentation oder bei den Herstellerangaben steht meist, ob M2.6 oder 4-40 UNC benötigt wird.
  • Bei Bedarf sind auch Adapter-Schrauben oder Kombischrauben erhältlich, um z. B. an einem Gerät mit 4-40-Gewinde ein Kabel mit M2.6-Fixierung zu befestigen.


2. Yamaha vs. Tascam: DB25-Standards

In der professionellen Audiowelt existieren verschiedene Pinbelegungsstandards für 25-polige D-Sub-Anschlüsse (DB25). Zwei besonders weit verbreitete Varianten sind Yamaha und Tascam:

2.1 Tascam-Standard (DSUB-Tascam)

  • Auch bekannt als Tascam DA-88-Standard.
  • Die Kanal- und Signal-Reihenfolge (z. B. Ein-/Ausgänge) folgt einem festen Schema, das sich vom Yamaha-Standard unterscheidet.

2.2 Yamaha-Standard

  • Von Yamaha bei Mischpulten, Audio-Interfaces oder anderen Geräten genutzte Pinbelegung.
  • Die Kanalzuordnung weicht vom Tascam-Layout ab.

Warum ist das wichtig?

  • Ein Sub-D-Kabel im Tascam-Standard funktioniert mit einem Yamaha-Gerät in der Regel nicht korrekt (und umgekehrt).
  • Dies kann zu falschem RoutingPegelproblemen oder sogar Schäden führen.
  • Achte daher beim Kauf eines Sub-D-Kabels oder beim Löten eigener Kabel sorgfältig darauf, welchen Standard dein Gerät benötigt. Häufig ist die Standardangabe (z. B. „Tascam” oder „Yamaha”) am Kabel selbst oder im Datenblatt vermerkt.


3. Analog vs. Digital: DB25-Pinbelegung

Neben den verschiedenen Pinbelegungsstandards (Tascam vs. Yamaha) unterscheidet man auch zwischen analogen und digitalen Signalen, die über DB25-Verbindungen übertragen werden.

3.1 Tascam Analog & Yamaha Analog

  • Typischerweise für mehrkanalige Analogverbindungen (z. B. 8 Kanäle).
  • Die analogen Signale werden über einzelne Adernpaare geführt.

3.2 Tascam Digital & Yamaha Digital

  • Beispiel: AES/EBU als Mehrkanalverbindung über D-Sub.
  • Hier läuft das digitale Audiosignal oft transformatorisch gekoppelt über Leitungen mit einer 110-Ohm-Impedanz (bei AES/EBU).
  • Tascam-Geräte nutzen unter Umständen TDIF als proprietäre Digitalschnittstelle (ebenso über DB25).
  • Auch Yamaha setzt bei einigen Geräten eigene digitale Formate ein.

Wichtiger Hinweis

  • Ein digitaler D-Sub-Anschluss darf nicht fälschlicherweise analog beschaltet werden (und umgekehrt). Dies kann hohe Pegel verursachen oder die digitale Übertragung stören.
  • Moderne Geräte wie z. B. der SPL Hermes oder diverse Wandler von RME und Apogee übertragen analoge Mic-/Line-Signale oder digitale (Tascam/Yamaha-Format) Signale über DB25. Immer die Herstellerangaben beachten!


4. 4/4-Split bei Sub-D-Kabeln

Der Begriff „4/4-Split“ bezeichnet ein D-Sub-Kabel, bei dem von den (theoretisch) acht Audiokanälen jeweils vier für Send (Ausgang) und vier für Return (Eingang) genutzt werden. Das heißt, anstelle eines reinen 8-in oder 8-out-Kabels verteilen sich insgesamt 8 Kanäle auf 4 Kanäle Input und 4 Kanäle Output.

  • Sowohl Tascam– als auch Yamaha-Kabel können als 4/4-Split ausgelegt sein.
  • Welche Variante gebraucht wird, hängt von der Pinbelegung deines Geräts ab.
  • Ein „Tascam 4/4 Split“-Kabel unterscheidet sich in der internen Verdrahtung von einem „Yamaha 4/4 Split“-Kabel.


5. Zusammenfassung und Empfehlungen

  1. Gewindeart prüfen (M2.6 vs. 4-40 UNC)
    • Kläre vorab, welche Schrauben dein Gerät bzw. Stecker zulässt, um Beschädigungen zu vermeiden.
  2. Pinbelegung beachten (Tascam vs. Yamaha)
    • Nur ein Kabel mit passender Belegung liefert zuverlässige Kanäle ohne Fehlrouting.
    • Dokumentation des Geräts oder Beschriftung des Kabels konsultieren.
  3. Signalart erkennen (Analog vs. Digital)
    • Falsche Beschaltung (z. B. analog auf digital) kann zu erheblichen Problemen führen.
    • Angaben wie AES/EBUTDIFAnalog IO oder Yamaha Digital geben Aufschluss.
  4. 4/4-Split kennen
    • Diese Variante teilt die 8 möglichen Audiokanäle in je 4 Ein- und 4 Ausgänge auf.
    • Passt zu bestimmten Geräten, die beides auf einem Anschluss kombiniert anbieten.
  5. Gerätehandbuch nutzen
    • Meist finden sich in den Herstellerangaben oder Datenblättern alle erforderlichen Infos zur Pinbelegung und zum Signalformat.
    • Gerade bei hochwertigen oder teuren Geräten (z. B. Mischpulte, Wandler, Monitor-Controller) lohnt es sich, genau nachzulesen.

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